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Geschrieben von ALexikon

Das Coupé

Sport coupe
Foto: Fotolia Urheber: Vladimir Kramin

 

Ein sportlicher Zweitürer, meist relativ klein und leistungsstark. So wird ein Coupé größtenteils definiert. Dieser Begriff ist historisch gesehen zwar richtig und wurde bereits bei Kutschen benutzt. Inzwischen hat sich dieser Begriff allerdings etwas gewandelt.

Coupé ist französisch und heißt „abgeschnitten“. Gemeint ist damit das Dach, welches im Gegensatz zu einer Limousine eben abgeschnitten oder stark abfallend ist. Bei Modellen, die von einer Limousine abstammen, ist das teilweise sehr gut ersichtlich. Hier ist die Karosserieform bis zur B-Säule, also der Verbindung von Fahrzeugboden und -dach hinter den Türen, gleich oder zumindest annähernd gleich. Der Bereich dahinter ist allerdings deutlich kürzer. Andere Modelle unterscheiden sich hingegen in der Form deutlich von verwandten Limousinen, in dem die Form nicht darauf hinweist, dass beide Modelle auf derselben Plattform basieren. Das trifft dann mitunter auf Viertürer ebenso zu, die inzwischen ebenfalls in die Kategorie fallen können. Es gibt auch einige völlig eigenständige Coupés. Bei einem Coupé, bei dem große Teile des Daches entfernt oder entfernbar sind, spricht man von einem Cabriolet oder kurz Cabrio. Ist nur das Dach über den Vordersitzen abnehmbar, spricht man von einem Targa Coupé.

 

Historische Formen vom Coupé

In der Geschichte der Coupés wurden zahlreiche verschiedene Modellformen entwickelt, die mitunter häufig nebeneinander bestanden. Zunächst gab es nur Zweisitzer, später kamen Vier- und Fünfsitzer hinzu. Eine Unterscheidung wurde anhand der Anzahl der Fenster vorgenommen: Während das in den 20ern und 30ern des 20. Jahrhunderts beliebte Three-Window Coupé nur Fenster an den Türen hatte, gab es bei den Five-Windows Coupés noch zwei weitere im Fond.

Das Opera-Coupé gehörte zu den ersten Formen viersitziger Modelle, welche im Gegensatz zu späteren Versionen nur eine Notlösung als Beifahrersitz aufwiesen. Vor der Entwicklung verschiebbarer beziehungsweise klappbarer Sitze war dies notwendig, da sonst kein Einstieg auf die Rücksitze möglich gewesen wäre. Hatte ein solches Auto zusätzlich ein besonders bezogenes oder verziertes Dach, um den Anschein eines Cabrios zu erzeugen, sprach man von einem Sport Coupé. Diese Idee war allerdings unter anderem wegen der vergleichsweise hohen Kosten noch vor dem Zweiten Weltkrieg kaum noch erfolgreich.

Ein Club Coupé unterschied sich von anderen Formen von einem technisch anderen Aufbau. Es handelte sich um eine Mischform aus Coupé und Limousine, hatte oft eine B-Säule und mehr Platz im Innenraum. In den 1920er bis 1950er war diese Form in den USA sehr beliebt. Zur selben Zeit bei Kleinunternehmen und Handelsreisende war das Business Coupé verbreitet. Es war von außen nicht von anderen Modellen unterscheidbar, hatte allerdings statt einer Rückbank einen vom Innenraum erreichbaren und größeren Kofferraum. Weitere historisch relevante Formen sind das Sedanca Coupé, der luxuriös ausgestattete Vorgänger des Targacoupé, Hardtop Coupé, ein Coupe auf Cabrio-Basis, und Faux Cabriolet, welches zwar wie ein Cabrio aussieht, allerdings kein Dach besitzt, welches sich öffnen lässt.

 

Coupés heute

Wie früher herrschen heute verschiedene Formen vor. Seit den 1960ern haben sich diese nur wenig geändert, wobei Übergänge zu anderen Autoformen immer fließender werden. So gibt es inzwischen einige viertürige Fahrzeuge, die eine sehr flache und nach hinten abfallende Dachlinie haben und als Coupe definiert werden. Das Platzangebot im Fond ist häufig geringer als bei etwa gleich großen Limousinen. Das trifft vor allem auf die Kopffreiheit zu, die es Personen über 1,85 Meter häufig nicht erlaubt, dort Platz zu nehmen. Viele dieser „Limousinencoupés“ gehören zur oberen Preisklasse. Nachdem es bereits in den 50ern Versuche mit viertürigen Versionen gab, die allerdings kaum als solche akzeptiert wurden, wurde erst in den 2000ern mit der Produktion breit akzeptierter Modelle angefangen. Diese bieten Platz für vier oder fünf Personen.

Wie die viertürigen Coupés besitzen auch die zweitürigen Modelle meist ein Fließheck, bei dem das Heckfenster relativ gleichmäßig bis kurz vor oder bis zum Fahrzeugende abfällt. Dies ist vor allem bei sportlichen Modellen notwendig, da es den Luftwiderstand verringert und mögliche Luftverwirbelungen reduziert. Zweitürige Modelle gibt es nicht nur als Version mit vier oder fünf Sitzplätzen, sondern auch als Zweisitzer. Diese werden häufig als Sportwagen in eine eigene Unterkategorie eingeordnet. Allerdings gibt es auch bei den Coupés mit einer Rückbank deutliche Unterschiede. Während größere Erwachsene wie bereits erwähnt vor allem wegen der fehlenden Kopffreiheit Probleme haben, gibt es zahlreiche Modellreihen, bei dem auch die Kniefreiheit oder die Schenkelauflage völlig unzureichend für einen Erwachsenen sind. Aufgrund des sportlicheren Aussehens und weil es technisch nicht mehr notwendig ist, wird heutzutage versucht auf die B-Säule zu verzichten.

Ausstattung und Leistung unterscheiden sich zwischen den heutigen Coupés erheblich. So wurden die Vorteile eines Coupés wie ein besserer Luftwiderstand und weniger Gewicht für die Kompaktklasse entdeckt. So lässt sich effektiv Sprit sparen. Andererseits gibt es weiterhin flotte Viersitzer für sportlich ambitionierte Fahrer sowie auch Supersportwagen mit zwei Sitzen. Ob der Weg des Coupés als Fahrzeugklasse abgeschlossen ist, lässt sich nicht sagen. So gab es durchaus schon Coupé-Vans, also einen zweitürigen Van. Diese Form hat sich allerdings überhaupt nicht durchgesetzt.

 

Die beste Coupè Limousine der Welt

 

weiterführende Links:

Unterschied Limousine und Coupe