Alle Fachbegriffe

 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Geschrieben von ALexikon

Autoexport von Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen Handel
Foto: Fotolia Urheber: thomasknospe

 

Der Export von Gebrauchtwagen ins Ausland kann privat oder mithilfe eines Exporteurs erfolgen. Bei der Ausfuhr müssen Auflagen beachtet werden. Die deutsche Automobilindustrie setzt verstärkt auf Exporte.

Ratsam ist die Beantragung eines Ausfuhrkennzeichens, auch bekannt als Zoll- oder Exportkennzeichen. Die Zulassungsstelle erteilt es für einen Zeitraum von 15 Tagen bis zu einem Jahr, wenn die Prüfplakette der Hauptuntersuchung bis zum Ende des gewünschten Zulassungszeitraums gültig ist. Darüber hinaus ist eine besondere Kfz-Haftpflichtversicherung erforderlich und die Kfz-Steuer muss bei der Beantragung des Kennzeichens entrichtet werden. Alternativ kann der Gebrauchtwagen mit einem deutschen Kennzeichen ausgeführt werden. Der Nachteil liegt darin, dass anschließend noch eine Abmeldung des Exportfahrzeuges in Deutschland erfolgen muss.

 

Wohin gehen deutsche Gebrauchtwagen?

Gefragte Abnehmerländer für Gebrauchtwagen sind unter anderem Italien, Benin, Weißrussland und Frankreich. Besonders in Afrika ist der technische Zustand des Fahrzeugs nicht von großer Bedeutung, was für den Export von Vorteil ist. Die Pkw können in den Zielländern auch ohne TÜV oder AU/HU (Abgasuntersuchung/Hauptuntersuchung) zugelassen werden, ebenso Unfallwagen oder Autos mit sonstigen Schäden (Rost, Beulen, Kratzer). Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind und mehr als 200.000 Kilometer gelaufen haben, kommen für den Export nach Afrika infrage. Interessant sind Gebrauchtwagen mit leistungsstarken Motoren, Klimaanlage sowie dieselbetriebene Fahrzeuge. Allerdings sind insbesondere bei einem privaten Export diverse Vorschriften zur Einfuhr zu beachten.

Gebrauchte Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse sind für den osteuropäischen Markt von Bedeutung, da hier die Kfz-Steuer deutlich niedriger ist. Beim Export ist die Auswahl eines seriösen Exporteurs besonders wichtig, da Verkäufer ansonsten leicht Opfer von Betrug werden können. So kann die Kaufsumme mit Falschgeld beglichen werden oder das Auto nicht abgemeldet werden, sodass der ehemalige Besitzer weiterhin für Unfälle oder mögliche Straftaten mit dem Fahrzeug verantwortlich gemacht wird.

Die Hochzeiten des deutschen Autoexports seit 1957 waren die 60-er Jahre des Wirtschaftswunders, die Ölkrise 1973 ließ die Ausfuhren einbrechen. Nach der Finanzkrise mit einem wiederum starken Rückgang ist seit 2014 eine Zunahme in die EU-Staaten zu verzeichnen. An der Spitze der Kfz-Exporte steht Großbritannien mit 809.000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr. Der Positivtrend verstärkte sich 2015 noch weiter. An der Spitze stand wiederum Großbritannien mit sechs Prozent Zuwachs bei den Neuzulassungen, gefolgt von Frankreich. Auch Italien und Spanien holten stark auf.

Außerhalb der EU stiegen die Automobilexporte in die Türkei aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung um fast 30 Prozent an, während sie in Brasilien um 37 Prozent einbrachen. In China stieg der Anteil am Pkw-Absatz um 13 Prozent, wobei die steigende Nachfrage der Mittelschicht nach Autos diesen Trend verstärkt. Allerdings reagieren chinesische Behörden auf die zunehmende Luftverschmutzung in den Ballungszentren und verhängten Beschränkungen bei den Neuzulassungen.

Für dieses Jahr rechnet der Verband der Automobilindustrie mit einem Plus von zwei Prozent in China und einem Prozent in den USA. Von Januar bis April 2016 gingen etwa 1,5 Millionen Fahrzeuge aus Deutschland in den Export.

 

Wo landen deutsche Autos?

 

weiterführende Links:

Wirkaufendeinauto.de – Autoexport